Die Liquid Biopsy (dt. Flüssigbiopsie) stellt ein neues Verfahren zum Nachweis von genetischen Veränderungen in Tumorzellen dar. Der Vorteil dieser hoch-sensitiven Technik besteht darin, dass der
Nachweis von zirkulierenden Tumorzellen direkt im Blut erfolgt und somit keine den Patienten belastende Biopsie des Tumors nötig ist. Die Liquid Biopsy eignet sich insbesondere zur
Identifizierung therapeutischer Zielstrukturen sowie zum Monitoring des Therapieansprechens im Rahmen einer Krebsbehandlung. Die Dauenhauer-Stiftung unterstützt aktuell das Tumorzentrum
Heilbronn-Franken bei der Etablierung dieses zukunftsweisenden Analyseverfahrens in der Patientenversorgung.
Projektförderung seit 2020
Bei Tumorbefall des Bauchfells (Peritonealkarzinose), was gehäuft bei fortgeschrittenem Darm-, Magen- oder Eierstockkrebs auftritt, kommt das noch relativ neue HIPEC-Verfahren zum Einsatz. Dieses kombiniert die chirurgische Entfernung des Bauchfells mit einer Spülung der Bauchhöhle mit einer erwärmten (hyperthermen) Chemotherapeutika-Lösung. Der Einsatz von HIPEC führt zu einer deutlichen Verbesserung der Prognose, da im Bauchraum verbliebene Metastasen abgetötet werden, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Diese spezielle Form der Kombinationstherapie, die in Deutschland bislang nur in wenigen Zentren angeboten wird, ist durch die finanzielle Unterstützung der Dauenhauer-Stiftung künftig auch in Heilbronn verfügbar. Die betroffenen Patienten erhalten so wohnortnah Zugang zu einer zukunftsweisenden Behandlung.
Projektförderung 2018
Krebs ist mehr als eine einzelne Erkrankung. Allein anhand des Entstehungsorts unterscheidet man mehr als 100 verschiedene Krebsarten. Hinzu kommen zahlreiche molekulare Subtypen, die anhand von konkreten Abnormitäten im Tumor-Genom identifiziert werden können. Aber nicht nur bei der Diagnose, sondern auch bei der Behandlung fallen mittlerweile immense Datenmengen an. Ziel ist es, diese komplexen Daten in ihrer Gesamtheit zu nutzen, um basierend auf den bisherigen Erfahrungswerten die Therapie künftig noch individueller auf den jeweiligen Patienten anpassen zu können. Die Stiftung unterstützt das Tumorzentrum deshalb bei der Entwicklung innovativer Software-Lösungen, die es den Ärzten erlauben, die für die Behandlung notwendigen Informationen schnell und präzise aus der eigenen Datensammlung sowie den weltweit verfügbaren Datenbanken zu extrahieren, um sie bei der klinischen Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Projektförderung seit 2016
Der drohende Verlust der Haare stellt insbesondere für Frauen mit Brustkrebs eine zusätzliche emotionale Belastung dar. Durch den Einsatz spezieller sensorgesteuerter Kühlhauben, die während der Infusion der Chemotherapie getragen werden, gelingt es in zahlreichen Fällen den Haarausfall signifikant zu reduzieren. Viele Frauen können dadurch im Verlauf der Therapie auf eine Ersatzkopfbedeckung wie Perücke oder Kopftuch verzichten. Dies nimmt der Chemotherapie ein wenig ihren Schrecken, denn vielen Betroffenen ist es wichtig, dass ihre Krebserkrankung im Alltag nicht sofort sichtbar wird. Die Dauenhauer-Stiftung unterstützt die Frauenklinik der SLK-Kliniken bei der Bereitstellung der Kühlhauben, deren Betrieb bislang keine Kassenleistung darstellt.
Projektförderung 2016 - 2018
Laparoskopische und roboterassistierte Operationsverfahren erlauben nicht nur eine immer präzisere chirurgische Entfernung des Tumors, sondern ermöglichen durch das geringere Operationstrauma auch eine schnellere Erholung der Patienten. Diese komplexen chirurgischen Techniken stellen aber hohe Ansprüche an die manuellen Fertigkeiten der Chirurgen und müssen deshalb vor dem Einsatz beim Patienten an entsprechenden Trainings- und Simulationsmodellen trainiert und geschult werden. Die Stiftung finanziert der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie an den SLK-Kliniken Heilbronn die Anschaffung entsprechender Simulations- und Trainingsmodelle.
Projektförderung 2017
In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Dank besserer Früherkennungsmethoden, die es erlauben auch schon Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs zu entdecken, hat sich die Prognose in den vergangenen Jahren erheblich verbessert. Die Stiftung unterstützt die Frauenklinik der SLK-Kliniken Heilbronn bei der Anschaffung eines modernen hochauflösenden Kolposkops - einem speziellen optischen Instrument, mit dem kritische Veränderungen am Muttermund und an der Gebärmutterhals-Schleimhaut frühzeitig erkannt und diagnostiziert werden können.
Projektförderung 2018